Um den Bedarf und die Nachfrage zu ermitteln, lief ein Pilotprojekt befristet vom 8. November 2022 bis zum Beginn der Osterferien 2023. An den teilnehmenden Schulen der Stadtgemeinde Bremen (allgemeinbildende und berufsbildende) standen kostenlos Menstruationsartikel, also Binden und Tampons, zur Verfügung.
Ziel des Probelaufs war es, besser einschätzen zu können, wie viele Mädchen und Frauen das Angebot in welcher Intensität nutzen würden.
Die Schulen entschieden im Rahmen ihrer Eigenverantwortung selbst über die Ausgabemöglichkeit der Artikel. Die teilnehmenden Schulen gaben eine schriftliche Rückmeldung über den Probelauf mit einer Einschätzung und Vorschlägen zur möglichen Verbesserung. Die jeweiligen Ausgaben für Menstruationsartikel mussten zudem während des Probelaufs gesondert dokumentiert werden.
Die Schulen ziehen ein überwiegend positives Fazit. An allen Schulen wird das Projekt gut angenommen und den Schülerinnen und Lehrerinnen begrüßt. Drei Schulen möchten und werden die kostenlose Herausgabe von Hygieneartikeln im Sekretariat fortführen, die anderen wollen es in der jeweils bisherigen Form weiterführen.
Drei Schulen haben extra Automaten-Spender dafür gekauft und halten das auch für sinnvoll. Mehrere Schulen hätten sehr gerne weitere Automaten. Gerade in kleineren Gebäudeteilen könnten Körbchen aber weiterhin sinnvoll sein. Bei allen Schulen gab es Lieferschwierigkeiten bei den Automaten.
Die Kosten beliefen sich an allen Pilot-Schulen für zusätzliche Hygieneprodukte auf maximal rund 30€/Monat. Hinzu kamen weitere investive Kosten für entsprechende Körbe oder Ausgabeautomaten (zwischen 150- 200€/pro Automat).
Die Möglichkeit, an allen Bremer Schulen kostenlos Menstruations-Hygieneartikel zur Verfügung zu stellen, soll geschaffen werden. Es soll den Schulen überlassen bleiben, wann sie dies umsetzen. Auch bei der konkreten Organisationsform organisieren die Schulen die Ausgabe möglichst niedrigschwellig selbstständig vor Ort. Nach Möglichkeit sollten Schülerinnen an den Schulen in Planung und Organisation einbezogen sein. Die Pilotschulen werden in einem ersten Schritt, ihre Erfahrungen anderen Schulleitungen und Schulen vorstellen und weitergeben.